Unsere Leistungen im Überblick:


  • Diagnostik und Screenings bei Verdacht auf Entwicklungsverzögerungen, Autismusspektrumsstörung, Verhaltensbesonderheiten, motorischen Auffälligkeiten, Sprachverzögerungen, Sprachentwicklungsstörungen, uvm. 
  • Erstellen von Förderplänen
  • Kooperationen mit Kindergärten, Ärzten und anderen Einrichtungen die das Kind besucht
  • Wahrnehmungsförderung und sensorisch-integrative Förderung
  • Förderung der Konzentration und Aufmerksamkeit
  • Spielförderung
  • Psychomotorische Frühförderung
  • Psychomotorische Kleingruppen
  • Sprach- und Kommunikationsförderung
  • Psychomotorischer Kindertanz
  • Musik (Rhythmik) und Gesang
  • Gestalten
  • Regelmäßige Entwicklungsgespräche
  • GuK (Gebärdenunterstütze Kommunikation)
  • TEACCH (Treatment and Education of Autistic and related Communication handicapped Children)
  • Psychomotorische Eltern-Kind-Kurse
  • Muttersprachliche Hilfe bei syrischen / kurdischen Familien mit Migrations-, bzw. Fluchthintergrund

Unser heilpädagogisches Angebot:


Psychomotorik  & Tanz

„Begreifen kommt von Greifen“ und „das Kind begreift indem es sich bewegt.“ 
(Maria Montessori)

Die Psychomotorik ist der wichtigste Baustein unserer heilpädagogischen Methodik. 
Sie beschreibt den Zusammenhang von Psyche und Körper, respektive den Vorgang der wechselseitigen Beeinflussung von Psyche und Bewegung. 
Bewegen heißt Erfahren und Erfahren heißt Lernen. Durch die ganzheitliche psychomotorische Entwicklungsförderung sollen die Ich-, Sach- und Sozialkompetenz der Kinder erweitert werden und das Kind zu einem positiven Selbstbild gelangen. Da das Kind sich die Welt über sein Handeln erschließt, wird sie durch Anfassen, Spüren, Fühlen und Erleben für das Kind zur Realität. Das heißt, dass Bewegungserfahrungen auch immer in Verbindung mit körperlichen Erfahrungen stehen, worüber das Kind seine Außenwelt erleben und dadurch “begreifen“ kann.
Die Bewegung ist „als erste und wichtigste Kommunikationsform des Kindes vor allem das entscheidende Mittel, um im vorsprachlichen Entwicklungsalter den Dialog zwischen dem Kind und seinen Bezugspersonen in Gang zu setzen. Die Bewegung erweist sich als Schlüssel zum Kind, da in Handlungssituationen ein freudvoller Zugang zum Kind gefunden werden kann“ (Fischer 2009).
Doch Bewegung ist nicht nur für die „Persönlichkeitsentwicklung als Entwicklung der Handlungskompetenz“ (Fischer 2009) und für die Entwicklung des Selbstbildes von größter Bedeutung, sondern auch ein wichtiges und zentrales Medium im diagnostischen Bereich. 

„Der Körper ist der Übersetzer ins Sichtbare.“  (Christian Morgenstern)

Durch die Beobachtung der Motorik in Bewegungs- und Spielsituationen lassen sich Erkenntnisse über die Entwicklung des Menschen bzw. des Kindes (Motogenese) ziehen, welche die Basis für ein motopädagogisches Handeln darstellt. „Dabei steht das Prinzip einer ganzheitlichen Sichtweise der Motorik im Mittelpunkt des Fachinteresses.“ Diese Erkenntnisse werden „mittels diagnostischer Maßnahmen und Ableitungen aus Theorien (Motodiagnostik)“ gemacht (Fischer 2009).

In unser psychomotorisches Angebot integrieren wir alle möglichen Ressourcen, welche in der häuslichen Wohnsituation, sowie im Umfeld zu finden sind, oder aus unserem Bestand transportabel sind. Dazu gehören alltägliche Materialien (Papprollen, Rohre, (Igel-)Bälle, Folien, Behältnisse, Linsen, Bastelmaterialien, Bierdeckel, Zeitungen, Decken, Kissen, Matratzen, Chiffontücher, Rollbretter und Schwungtücher, um nur wenige Beispiele zu nennen), wie auch Möbel und umliegende Spielplätze.

„Tanzt, tanzt, sonst sind wir verloren!”                                      (Pina Bausch)

Auch tänzerische Elemente sind ein zusätzlich wichtiger Teil unseres psychomotorischen Konzeptes und werden, nach Bedarf und wenn gewünscht, in die Förderung integriert.

Der Tanz ist ein existenzielles Bedürfnis jedes Menschen, welches besonders im Kindesalter zum Ausdruck kommt. So ist er ein erfolgreiches Medium um seine Gefühle zum Ausdruck zu bringen und sich frei zu entfalten. Er dient dazu, sich kreativ und sinnvoll mit sich selbst, seinem Körper und seiner Umwelt auseinanderzusetzen. Zudem ist er auch auf der Beobachtungsebene ein wirkungsvolles Mittel für die diagnostische Arbeit mit Kindern. In Verbindung mit einem psychomotorischen Konzept, stellt der Tanz ein erfolgreiches Medium in der psychomotorischen Entwicklungsförderung dar. Nach Ernst “Jonny“ Kiphard, dem deutschen Begründer der Psychomotorik, stellen rhythmisch-musikalische Angebote einen wesentlichen Bestandteil der psychomotorischen Entwicklungsförderung dar, wodurch sie parallel auch für die psychomotorische Entwicklungsförderung, im Sinne von Tanzspielen, eine wichtige Bedeutung haben. Demnach haben Kinder auch im Tanz, der eine besondere Form der Bewegung darstellt, die Möglichkeit ihre Handlungskompetenzen zu erweitern. 

Sprach- und Kommunikationsförderung

Für Kinder stellt sich die Sprache als ein sehr nützliches aber auch komplexes Medium dar. Jedes Kind hat einen ganz individuellen Zugang zu diesem Medium und auch die Sprachentwicklung ist ein hoch individueller sozio-kultureller und neurologischer Vorgang. Durch verbale Kommunikation treten Kinder in Beziehung zu ihrem Umfeld und erfahren direkte Selbstwirksamkeit durch direkte Reaktionen. Sie lernen sich im Laufe ihrer Entwicklung durch das Medium Sprache mitzuteilen und dadurch in soziale Beziehung zu treten. Positive Beziehungen zu anderen Menschen sind ein Grundbedürfnis von Kindern und Erwachsenen. Doch nicht nur die aktive Sprache, sondern auch die non-verbale Kommunikation stellt für Kinder oftmals eine große Hürde dar, die es zu überwinden gilt.
Verschiedene soziale, organische, sowie psychische Faktoren können diese Sprachentwicklung wie auch Kommunikationskompetenz massiv stören und somit zu verschiedenen Störungsbildern führen.
Die heilpädagogische Sprach- und Kommunikationsförderung ist stets ganzheitlich orientiert, sodass  das Kind stets im Kontext seines sozialen Umfeldes wahrgenommen, beobachtet und gefördert wird.
Zu unserem Repertoire der Sprach- und Kommunikationsförderung gehören unter Anderem mundmotorische Übungen, Förderung der Grammatik und eine Erweiterung des Wortschatzes. Diese Methoden werden mit Hilfe von Musik, Gesang, Rhythmik, Bewegung, Sprachförderspielen, Büchern und Geschichten umgesetzt. Grundlage unserer Sprach- und Kommunikationsförderung ist neben Weiteren „Ich bin Max – die language Route“, ein Konzept zur Sprachbildung und -Förderung durch Interaktion.
Hilfreich ist zudem das Konzept des „corrective feedback“, eine Möglichkeit dem Kind indirekt die richtige Artikulation oder Grammatik nahezubringen, ohne ihm ein Störungsbewusstsein zu vermitteln.
Eine weitere sehr wirkungsvolle Methode zur Unterstützung der Sprachanbahnung ist die gebärdenunterstützende Kommunikation (GuK), welche in unserer 
(Früh-) Förderung Anwendung findet.
Außerdem werden weitere, auf das Kind abgestimmte Methoden-Kombinationen, wie das freie, nicht-direktive Spiel und Psychomotorik unterstützend eingesetzt, um den Kindern alltagskonforme Kommunikationsstrategien zu vermitteln und sie darin zu unterstützen mutig und selbstsicher mit anderen Menschen in Kommunikation zu treten. 

Spieltherapeutische Ansätze

Das freie, kindliche Spiel ist eine fundamentale Ressource und Stütze der heilpädagogischen Methodik sowie der Psychomotorik, denn durch das Spiel setzt sich das Kind intrinsisch motiviert mit sich, seiner Umwelt und seinen Erlebnissen auseinander. Im Spiel kann das Kind neue Fähigkeiten und Kenntnisse ausprobieren, Erlebtes verarbeiten und in fremde Rollen schlüpfen, um spielerisch Perspektivwechsel zu proben und Ereignisse, fremde Emotionen und fremde Handlungsweisen verstehen lernen. Es hat die Möglichkeit Erfahrungen, die es gemacht hat auszuleben, sowie noch einmal durchleben zu können und „als-ob" Situationen zu proben, ohne negative Konsequenzen befürchten zu müssen. Durch dieses Ausprobieren gelangt es zu Kompetenz und Selbstwertsteigerung (Weinberger 2007).
Diese selbstbestimmte, freudvolle Beschäftigung hat allerdings nicht nur selbstheilende Aspekte, sie fördert ebenso die Erfahrung der Selbstwirksamkeit, die Ich-, Sach- und Sozialkompetenz, sie stärkt das positive Selbstbild und dient als Ventil, sozusagen als Ausdrucksmöglichkeit für Gefühle oder um innere Spannungen abzubauen.
Auch für die Sprachentwicklung ist das Spiel von zentraler, unterstützender Bedeutung. Wichtig für das heilpädagogische Spiel ist eine nicht-direktive Handlungsweise um das freie Spiel des Kindes nicht zu unterbrechen oder zu stören und eine unverfälschte Selbstdarstellung des Kindes beobachten zu können. Für unsere mobile Praxis ist diese Methode ein weiterer Schwerpunkt, denn 

„der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Worts Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt." (Friedrich Schiller 1795) 

Im freien Spiel des Kindes sehen wir uns als Gast, der im besten Fall zum Spielen eingeladen wird und gemäß den Spielregeln des Kindes am Spiel teilnehmen darf.
Für das freie, nicht-direktive Spiel als Methode in der heilpädagogischen Förderung, nutzen wir zum einen Regelspiele, Spielfiguren, Knete und Zaubersand sowie dazugehörige Materialien, Puppen und Puppenhäuser, Kaufläden und Spielküchen. Zum anderen haben die eigenen Spielmaterialien der Kinder eine zentrale Bedeutung, denn sie sind ihnen bekannt und werden von den Kindern aus der Gewohnheit heraus und spontan genutzt.